Montag, 28. Dezember 2015

Schlaf wohl, du Himmelsknabe du, 
schlaf wohl, du süßes Kind, 
dich fächeln Engelein in Ruh
mit sanftem Himmelswind.
Wir armen Hirten singen dir
ein herzig’s Wiegenliedlein für:
Schlafe, schlafe, Himmelssöhnchen, schlafe!
Maria hat mit Mutterlieb
dich leise zugedeckt,
und Josef hält den Hauch zurück,
dass er dich nicht erweckt.
Die Schäflein, die im Stalle sind,
verstummen vor dir, Himmelskind.
Schlafe, schlafe, Himmelssöhnchen, schlafe!
Melodie: Heinrich Reimann (1850 –1906) nach einer Melodie aus dem Glatzer Land (Schlesien)
Text: Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 –1791); im Original dreistrophig

Sonntag, 27. Dezember 2015

Ihr Christen auserkoren

1.  Ihr Christen auserkoren,
freut euch von Herzen sehr:
der Heiland ist geboren!
Recht gute neue Mär!
 Des freuen sich dort oben
der heilgen Engel Schar
und Gott den Vater loben
jetzt und fort immerdar.

 2. So singen sie mit Schalle:
Ihr Christen insgemein,
freut euch von Herzen alle
ob diesem Kindelein!
Euch, euch ist es gegeben
und hat das Heil bereit,
daß ihr bei Gott sollt leben
in steter Freud.

 3. Kein Mensch sich ja betrübe,
denn dieses Kindelein
euch bringet süße Liebe;
was wollt ihr traurig sein?
Den Himmel wills dem schenken,
der an ihn gläubet fest:
daran sollt ihr gedenken,
euch freuen auf das Best.

 4. Nun seid ihr wohl gerochen
an eurer Feinde Schar,
denn Christus hat zerbrochen,
was euch zuwider war.
Tod, Teufel, Sünd und Hölle
sind ganz und gar geschwächt,
bei Gott hat seine Stelle
das menschliche Geschlecht.

 5. Drum wir auch nun dich loben,
Jesu, zweistammger Held,
daß du herab von oben
bist kommen in die Welt.
Komm auch in unsre Herzen
und bleibe für und für,
daß weder Glück noch Schmerzen
uns trennen ab von dir.

Text: Georg Werner (1589–1643)
Zur 4. Strophe sieh: Nun seid ihr wohl gerochen
Die 5. Strophe stammt nicht von Werner, sie findet sich erstmals im Hannoverschen Gesangbuch 1657 (herausgegeben von Gesenius und Denicke)

Nun seid ihr wohl gerochen

Nun seid ihr wohl gerochen
An eurer Feinde Schar,
Denn Christus hat zerbrochen,
Was euch zuwider war.
Tod, Teufel, Sünd und Hölle
Sind ganz und gar geschwächt;
Bei Gott hat seine Stelle
Das menschliche Geschlecht.


Text: Georg Werner (1589–1643)
Musik: Bach: Weihnachtsoratorium, Kantate 6, Nr.64

Text, Musik, Einzelstimmen, Partitur aus Bachs Weihnachtsoratorium

Aufführungsbeispiel 1

Aufführungsbeispiel 2

zu: gerochen: Das Verb rächen flektierte im Mittelhochdeutschen und Frühneuhochdeutschen noch stark. Gelegentlich wurde es auch noch nach 1700 so gebraucht. Heute nur noch in scherzhaften Wendungen.

Dienstag, 3. November 2015

All´ mein´ Gedanken, die ich hab

All´ mein´ Gedanken, die ich hab
Die sind bei dir.
Du auserwählter einz´ger Trost,
Bleib stets bei mir!
Du, du, du sollst an mich gedenken!
Hätt´ ich aller Wünsch Gewalt,
Von dir wollt´ ich nicht wenken

Du auserwählter einz´ger Trost,
Gedenk daran!
Mein Leib und Seel, die sollst du gar
zu eigen han
Dein, dein, dein will ich immer bleiben
Du gibst Freud und hohen Mut
Und kannst mir Leid vertreiben

Dein allein und Niemands mehr
das wiß fürwahr
tätst du desgleichen Treu an mir
so wär ich froh
Du, du, du sollst von mir nit setzen
Du gibst Freud und hohen Mut
und kannst mich Leids ergetzen

Die Allerliebst und minniglich
die ist so zart
ihresgleich in allem Reich
findt man hart
Bei, bei, bei ihr ist mein Verlangen
da ich nun von ihr scheiden sollt
da hält sie mich umfangen

Die werte Rein, die ward sehr wein´n
do das geschah
Du bist mein und ich bin dein
sie traurig sprach
Wann, wann, wann ich soll von dir weichen
Ich nie erkannt, noch nimmer mehr
erkenn ich deines Gleichen

Gesang (King's Singers)

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Ach wie ist's möglich dann

Ach wie ist's möglich dann,                       
daß ich dich lassen kann!                        
Hab dich von Herzen lieb,
das glaube mir.
Du hast die Seele mein
so ganz genommen ein,
daß ich kein Andre lieb,
als dich allein.
                                                                    
Blau ist ein Blümelein,                              
das heißt Vergißnichtmein;
dies Blümlein leg ans Herz
und denk an mich!
Stirbt Blüt und Hoffnung gleich,
wir sind an Liebe reich,
denn die stirbt nie bei mir,
das glaube mir!

Wär ich ein Vögelein,
wollt ich bald bei dir sein,                        
scheut Falk und Habicht nicht,
flög schnell zu dir;
schöß mich ein Jäger tot,
fiel ich in deinen Schoß;
sähst du mich traurig an,
gern stürb ich dann.

:
Obschon das Glück nicht wollt´
daß ich dein werden sollt
so lieb ich dennoch dich
glaubs sicherlich
Es soll kein Andrer sein
der mich soll nehmen ein
als du o schönstes Kind
dir ich treu bin

Stoß mir das Herz entzwei
wann eine falsche Treu 
oder nur falsche Lieb
spürest an mir
Dir will ich jederzeit
zu Diensten sein bereit
bis das ich kommen werd
unter die Erd´
Nach meinem Tod alsdann
damit man sagen kann
nimmst auf meiner Totenbahr
die Grabschrift wahr
 Hier liegt begraben ein´
die dich geliebt so fein
die dich geliebet hat
bis an das Grab


Noten
Chorgesang

Wenn jemand weitere Strophen kennt, wäre ich dankbar, wenn er sie im Kommentar vorstellt, möglichst mit Link.

Samstag, 22. August 2015

Kinderlieder zum Herbst

Diese Lieder verdanke ich xSchokoxMuffinx von gutefrage.net:

Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da
Das Kinderlied "Der Herbst ist da" ist ein bekanntes Herbstlied, welches für Kinder ab ca. 2,5 Jahren geeignet ist.
Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da,
er bringt uns Wind, hei hussassa!
Schüttelt ab die Blätter,
bringt uns Regenwetter.
Heia hussassa, der Herbst ist da!
Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da,
er bringt uns Obst, hei hussassa!
Macht die Blätter bunter,
wirft die Äpfel runter.
Heia hussassa, der Herbst ist da!
Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da,
er bringt uns Wein, hei hussassa!
Nüsse auf den Teller,
Birnen in den Keller.
Heia hussassa, der Herbst ist da!
Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da,
er bringt uns Spaß, hei hussassa!
Rüttelt an den Zweigen,
Lässt die Drachen steigen
Heia hussassa, der Herbst ist da!

Dieses alte Kinderlied ist aufgrund der einfachen Melodie schnell erlernbar. Kinder ab etwa dem 3. Lebensjahr können dieses Lied mitsingen.
Der Herbst der ist ein Malersmann
Der Herbst, der ist ein Malersmann,
er malt die grünen Blätter an.
In vielen Farben leuchtet bald
der buntgeschmückte Wald.
Der Herbst geht durch das ganze Land,
und hält er Rast am Wegesrand,
sind Fluss und Tal in Dampf getaucht,
weil er sein Pfeifchen schmaucht.
Blätterfall, Blätterfall
Dieses Herbstlied ist auch für kleine Kinder (ab 2 Jahren) geeignet, da der Text sehr kurz und die Melodie einfach ist. Der Verfasser des Liedes ist unbekannt, Melodie ist Volksweise.
Blätterfall, Blätterfall,
gelbe Blätter überall,
raschel, raschel, es wird kalt,
und der Schnee bedeckt sie bald.
Blätterfall, Blätterfall,
gelbe Blätter überall
Viele bunte Blätter siehst du hier im Kreis
Für dieses Herbstlied wird die sehr einfache Melodie von "Alle meine Entchen" verwendet. Dieses Herbstlied wird daher oft schon in Kinderkrippen gesungen
Viele bunte Blätter
siehst du hier im Kreis,
siehst du hier im Kreis,
liegen da und träumen
sind dabei ganz leis.
Doch der Wind er pustet,
weckt die Blätter auf,
weckt die Blätter auf,
sie wirbeln durcheinander,
stehen alle auf.
Viele bunte Blätter
tanzen hin und her,
tanzen hin und her,
der wilde Wind er pustet,
die Blätter freun sich sehr.
Der Wind, er ist nun müde,
zieht sich zurück nach Haus,
zieht sich zurück nach Haus,
die bunten Blätter schlafen,
ruhen sich nun aus.

Es ist klar, dass dies Lied auch als Pantomime gespielt werden kann.

Ein Herbstgedicht für kleine Kinder:

Der Herbst
Kind: 
Mein lieber Herbst, ich soll dir sagen, 
Der Sommer hab’ auch Frucht getragen, 
Und gute Frucht; was bringst du denn, 
Das ich so süß wie Kirschen nenn’?
Herbst:
Ich bring’ dir Aepfel, Birnen, Trauben, 
Das wirst du mir gewiß erlauben. 
Der Sommer ist mein Bruder wohl, 
Doch nicht so saft- und früchtevoll.
Kind:
Ich bin mit Beiden gut zufrieden; 
Ein Jeder hat mir das beschieden, 
Was er besaß; was will ich mehr?
O, Keiner ist an Freuden leer!




Samstag, 15. August 2015

Ich weiß mir ein Maidlein hübsch und fein

Ich weiß mir ein Maidlein hübsch und fein,
hüt du dich!
Ich weiß mir ein Maidlein hübsch und fein,
es kann wohl falsch und freundlich sein,
hüt du dich!
hüt du dich, vertrau ihr nicht,
sie narret dich, sie narret dich!

Sie hat zwei Äuglein, die sind braun.
Hüt du dich!
Sie hat zwei Äuglein, die sind braun,
sie säh dich nicht an durch ein Zaun.
Hüt du dich!
Hüt du dich, vertrau ihr nicht,
sie narret dich!

Sie hat ein gelb, goldfarbig Haar.
Hüt du dich!
Sie hat ein gelb, goldfarbig Haar
und was sie red't das ist nicht wahr.
Hüt du dich, vertrau ihr nicht,
sie narret dich!

Sie hat zwei Brüstlein, die sind weiß.
Hüt du dich!
Sie hat zwei Brüstlein, die sind weiß,
sie legt's herfür mit allem Fleiß.
Hüt du dich!
Hüt du dich, vertrau ihr nicht,
sie narret dich!

Sie gibt dir ein Kränzlein wohlgemacht.
Hüt du dich!
Sie gibt dir ein Kränzlein wohlgemacht.
Für einen Narren wirst du geacht.
Hüt du dich, vertrau ihr nicht,
sie narret dich.

Volkslied um 1550

Sonntag, 2. August 2015

Ännchen von Tharau

Ännchen von Tharau ist's, die mir gefällt,
Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld.

Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz
Auf mich gerichtet in Lieb und in Schmerz.

Ännchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!

Käm alles Wetter gleich auf uns zu schlahn,
Wir sind gesinnet bei einander zu stahn.

Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein
Soll unsrer Liebe Verknotigung sein.

Recht als ein Palmenbaum über sich steigt,
Je mehr ihn Hagel und Regen anficht;

So wird die Lieb' in uns mächtig und groß
Durch Kreuz, durch Leiden, durch allerlei Noth.

Würdest du gleich einmal von mir getrennt,
Lebtest, da wo man die Sonne kaum kennt;

Ich will dir folgen durch Wälder, durch Meer,
Durch Eisen, durch Kerker, durch feindliches Heer.

Ännchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn,
Mein Leben schließ' ich um deines herum.

Was ich gebiete, wird von dir getan,
Was ich verbiete, das lässt du mir stahn.

Was hat die Liebe doch für ein Bestand,
Wo nicht ein Herz ist, ein Mund, eine Hand?

Wo man sich peiniget, zanket und schlägt,
Und gleich den Hunden und Katzen begeht.

Ännchen von Tharau, das wolln wir nicht tun;
Du bist mein Täubchen, mein Schäfchen, mein Huhn.

Was ich begehre, begehrst du auch,
Ich lass den Rock dir, du lässt mir den Brauch.

Dies ist dem Ännchen die süßeste Ruh',
Ein Leb' und Seele wird aus Ich und Du.

Dies macht das Leben zum himmlischen Reich,
Durch Zanken wird es der Hölle gleich

Der samländische Text findet sich hier.

Sonntag, 24. Mai 2015

Schalom chaverim

Schalom chaverim, schalom chaverot!
Schalom, schalom!
Le hitraot, le hitraot,
Schalom, schalom!

שלום חורים,שלום חורים
שלום,שלום
להתרות,להתרות

Leb wohl lieber Freund, leb wohl lieb' Freundin, 
lass Frieden sein!
Auf Wiedersehn, auf Wiedersehn,
lass Frieden sein!

Kanon gesungen und Erläuterung

Montag, 4. Mai 2015

Und wieder blühet die Linde

1. Und wieder blühet die Linde
Am Quell umrauschten Gestein,
Mit Vogelsang, Lust und Liedern
Zieht wieder der Frühling ein.
Ti-ral-la-la.la, Ti-ral-la-la.la,
Ti-ral-la-la-la-la-la-la-la-la
Ti-ral-la-la-la-la-la-la-la-la,
Zieht wieder der Frühling ein.

2. Die kleinen Vögelein singen,
Die Blumen blühen am Hag;
Das ist ein Wandern und Singen
Am lichterdurchfluteten Tag.
Ti-ral-la-la.la, Ti-ral-la-la.la,
Ti-ral-la-la-la-la-la-la-la-la
Ti-ral-la-la-la-la-la-la-la-la,
Am lichtdurchfluteten Tag.

3. Ein Kuckucksruf in der Ferne,
Ein Wandrer vorüberzieht.
Hell klingt aus jubelnder Kehle
Ein Lied. Und die Linde, sie blüht.
Ti-ral-la-la.la, Ti-ral-la-la.la,
Ti-ral-la-la-la-la-la-la-la-la
Ti-ral-la-la-la-la-la-la-la-la,
Ein Lied. Und die Linde, die blüht.

Andere Textversionen:

Schon wieder blühet die Linde
Schon wieder erblüht die Linde

Die kleinen Waldvögelein
Die Blumen blühen am Weg
da ist ein Wandern und Singen
am sonnigen Frühlingstag

Ein Vogelruf in der Ferne,
Der Vogel ruft aus der Ferne
Ein Wabrer vorüberzieht.
Hell klingt aus jungfrischer Kehle
Ein Lied. Und die Linde, sie blüht.


Dabei sind in manchen Versionen die Strophen zwei und drei gegenüber der oben zitierten Version vertauscht. Wenn jemand weitere Versionen kennt, bitte ich darum, sie im Kommentar mitzuteilen.

Frauenchor   Sologesang und Chor   Amateursolist mit Oberstimme im Refrain

Mittwoch, 7. Januar 2015


Meine Mu, meine Mu, meine Mutter schickt mich her
Ob der Ku, ob der Ku, ob der Kuchen fertig wär?
Wenn er no, wenn er no, wenn er noch nicht fertig wär
Käm ich mo, kam ich mo, käm ich morgen wieder her
auch als:
Meine Mi, meine Ma, meine Mutter schickt mich her
ob der Ki, oder der Ka, ob der Kuchen fertig wär
wenn er ni, wenn er na, wenn er noch nicht fertig wär
käm ich mi, käm ich ma, käm ich morgen wieder her

Ein Kinderlied, auch zu singen als Kanon mit vier Stimmen