Sonntag, 28. April 2019

Maikäfer flieg

Im heutigen Niedersachsen lautete der Text laut der Volks-Sagen von Otmar (1800):[5]
Maykäfer, flieg!
Der Vater ist im Krieg.
Die Mutter ist im Pommerland.
Und Pommerland ist abgebrandt.
Im heutigen Hessen lautete der Text laut Des Knaben Wunderhorn (1806):[3]
Maykäfer flieg,
Der Vater ist im Krieg,
Die Mutter ist im Pulverland,
Und Pulverland ist abgebrannt.
In Thüringen existierte eine Variante, die allerdings eine andere Melodie hatte:[6]
Marienkäfer fliege
dein Vater ist im Kriege
deine Mutter ist in Engelland
Engelland ist abgebrannt
Aus der Zeit nach der Revolution von 1848/49 sind mehrere Varianten des Liedes überliefert, die eine Verbindung mit dem Revolutionsführer Friedrich Hecker herstellen.[7]
Der Maiakäfer fliegt,
Der Häcker ist em Kriag,
Der Häcker ist em Oberland,
Der Häcker ist em Unterland.
     Warmbronn, OA Leonberg, Württemberg[7]
Kåəferlə, Kåəferlə fliag!
Dər Heckər išt im Kriag,
Dər Struve išt im Obərland.
Und macht d’Republik bəkannt.
     Ulm[7]
Maikäfer flieg!
Der Hecker ist im Krieg,
Der Struve ist im Oberland,
Macht die Republik bekannt.
     Forst, Bayr. Pfalz[7]
Kiéwerlénk fléi,
Deng Mamm déi ass am Klé,
Déi Papp as an der Frûcht,
Kiéwerlénk fléi an d'Lûcht.
     (18. Jahrhundert aus Luxemburger Volksliedsammlung)

zitiert nach Wikipedia: Maikäfer flieg, dort finden sich auch Erklärungen zu den verschiedenen Versionen.

Donnerstag, 11. April 2019

Wahre Freundschaft

Wahre Freundschaft soll nicht wanken,
wenn man gleich entfernet ist,
lebet fort noch in Gedanken
und der Treue nicht vergißt.

Keine Ader soll mir schlagen
wo ich nicht an dich gedacht;
für dich werd ich Liebe tragen
bis in tiefe Todesnacht.

Wenn der Mühlstein traget Reben,
und daraus fließt süßer Wein,
wenn der Tod mir nimmt das Leben,
hör ich auf dein Freund zu sein.

Jetzo schlägt die Trennungsstunde,
reißt gewaltsam mich von dir;
es schlägt zu früh die Scheidestunde,
ach, ich fand mein Glück in dir!

So nimm denn hin vom blassen Munde
den Abschiedskuß, der weinend spricht,
und denk an diese Trennungsstunde,
oh einz'ger Freund, vergiß mein nicht!

Im Stillen werd ich Tränen weinen
und träumend dir zur Seite stehn,
und seh ich Gottes Sonne scheinen
werd ich für dich um Segen flehn.

Wahre Freundschaft soll nicht wanken ist seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bekannt.