Donnerstag, 21. März 2024

Und in dem Schneegebirge

 Und in dem Schneegebirge,

Da fließt ein Brünnlein kalt
und wer daraus tut trinken
der wird ja nimmer alt

Er:
Ich Hab daraus getrunken
Gar manchen frischen Trunk
Ich bin nicht alt geworden
Ich bin noch immer jung.

Sie:
Das Brünnlein das da drüben fließt
Draus soll man, immer trink’n
Wer eine Feinsherzliebste hat
Der soll man immer winken

Er:
Ich winke dir mit den Augen
Ich trat dir auf den Fuß —
Sie:
,Ach wie ein schweres Roden
Wenn einer scheiden muß!

Er:
Ade mein Schatz ich scheide
Ade mein Schätzelein
Sie:
Wann kommst du denn doch wieder
Herzallerliebster mein?‘

Er:
Wenn es wird schneien Rosen
Und regnen kühlen Wein —
Ade, mein Schatz, ich scheide
Ade, mein Schätzelein

Sie:
Es schneit ja keine Rosen
Und regn’t auch keinen Wein
Da kommst du denn nicht wieder
Herzallerliebster mein!

Volkliederarchiv:

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Aus Wilhelminenort, Großburg und Breslau:
in: Hoffmann und Richter, Schlesische Volkslieder Nr. 151. —


Im Gedächtnis habe ich nur diesen Text:

Und in dem Schneegebirge,

Da fließt ein Brünnlein kalt
/:und wer das Brünnlein trinket:/
wird jung und nimmer alt.

Ich hab daraus getrunken
So manchen kühlen Trunk
/:Ich bin nicht alt geworden:/
Ich bin noch allzeit jung.

Ade mein Schatz, ich scheide,
Ade mein Schätzelein
/:Wann kommst du aber wieder:/
Herzallerliebster mein?‘

Wenn's schneiet rote Rosen
Und regnet kühlen Wein —
/:Ade, mein Schatz, ich scheide:/
Ade, mein Schätzelein

Es schneit ja keine Rosen
Und regnet keinen Wein
/:Dann kommst du auch nicht wieder:/
Herzallerliebster mein!

Heute denkt man bei "wird jung und nimmer alt" als alter Mensch "bleibt im Herzen jung". Beim Singen dieses melancholischen Abschiedsliedes, das vom Verzicht handelt, denkt man schon gar nicht daran, dass man mit der heutigen Jugend in ihrem Stil mitleben könnte, mit Gendern und Wokeness.

Und damals hat man als junger Mensch gewiss auch bei alt eher an gebückt und nicht arbeitsfähig genug gedacht als heute. Was natürlich nicht heißt, dass heute alte Menschen sich im Regelfall zutrauen würden, die Anforderungen an die jungen Generationen von heute hinsichtlich Stressresilienz erfüllen zu können.

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