Der Schneemann
Alles ringsum weit und breit
Steht im Winderkleide.
Junge Saat ist überschneit,
Nadelwald und Heide.
Einen Schneemann jetzt zu baun,
Welche Lust für Jungen!
Einen sah ich dort am Zaun,
Der ist wohlgelungen.
Grimmig blickt er in das Land
Und verbreitet Schrecken:
Noch dazu in einer Hand
Hält er einen Stecken.
Wild und trotzig steht er da
Und voll eis’ger Kälte,
Gleich als wäre fern und nah
Keiner, der ihn fällte.
Aber seine trotz’ge Macht
Dauert nicht gar lange;
Wenn einmal die Sonne lacht,
Wird dem Riesen bange.
Seine ganze Herrlichkeit
Steht auf schwachen Füßen;
Eh‘ es Kirschenblüthen schneit,
Muß er schon zerfließen.
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