Samstag, 14. März 2020

Unsre Wiesen grünen wieder

Unsre Wiesen grünen wieder
Blumen duften überall
Fröhlich tönen Finkenlieder
Zärtlich schlägt die Nachtigall
Hell im Glanz der Sonne strahlet
goldgefärbt der Wolkensaum
und der holde Frühling mahlet
rot und weiß den Apfelbaum
Alles rund umher verkündet
unsers Schöpfers Freundlichkeit
was da lebet und empfindet
freut sich dieser Wonnezeit
welch ein neues reges Streben
herrscht im Wald und auf der Flur
Sollt ich ihn auch nicht erheben
ihn den Vater der Natur?
Ja, in der Geschöpfe Menge
die dich preisen, misch auch ich
Vater, meine Lobgesänge
und frohlock und preise dich
Deiner Huld und deiner Güte
will auch ich mich dankbar freun
und mit kindlichem Gemüte
dir mein ganzes Leben weihn
Text: anonym , der Text stammt wohl ursprünglich von  von Salis-Seewis (1787), der Originaltext ist ein Loblied auf den Frühling und die Jugend .
Musik: Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
in: Lieder für höhere Mädchenschulen (1919)
Volkliederarchiv 

Samstag, 7. März 2020

Kolpings Grablied


Ein Gotteshaus steht zu Köllen am Rhein
die wandernden Burschen, die treten hier ein
Zu Füßen des Altars, am steinernen Grab,
da knien sie nieder mit Bündel und Stab

"Ihr wandernden Burschen, o saget mir an:
Was hat der im Grabe euch Gutes getan?
Läg Vater und Mutter dort unter dem Stein,
ihr könntet nicht stiller und dankbarer sein."

"Einst war´s um uns Burschen gar trostlos bestellt,
wir waren verstoßen und fremd in der Welt!
Da tat er sein Haus auf und rief uns hinein
wollt mehr noch als Vater und Mutter uns sein.

Vordem war er selbst mit dem Stab in der Hand
gezogen als Schustergeselle durchs Land
Der Schustergeselle von Köln an dem Rhein
ward Priester und schuf den Gesellenverein

Man hat ihn begraben hier unter dem Stein
doch schließet der Stein seine Liebe nicht ein.
Wir wandern durch Deutschland und weiter hinaus
und grüßen die Brüder und sind wie zu Haus.

Und ob wir auch wandern und kommen und gehn
die Liebe, die Treue, sie bleiben bestehn
Woher auch des Wegs und wohin wir auch ziehn
wir danken hier Kolping und beten zu ihm.
(Quelle: Youtube von Michael Krelm)

Im Volksliederarchiv lauten die ersten beiden Zeilen:
Ein Gotteshaus steht an dem Rheine zu Köln
drin beten die Burschen, die Wandergesell´n

Die Fassung von Johannes B. Lotz ("Ein Mann aus St. Martin", 1974, S.41):

wir danken hier Kolping, vertrauen auf ihn! 
vermeidet es, aus Kolping etwas vor der Zeit einen Heiligen zu machen.*

*Seine Seligsprechung erfolgte 1992. "Der Heiligsprechungsprozess dauert an." (Wikipedia)