Donnerstag, 9. Oktober 2014

Weißt du, warum du mit uns gehst

Weißt du, warum du mit uns gehst
Auf den Weg voller Müh und Gefahr?
Warum du mit uns am Feuer stehst,
Wenn der Sturmwind zaust unser Haar?

Fühlst du, wie in uns die Sehnsucht glüht,
Die immer vorwärts uns treibt?
Siehst du, wie vor uns die Fahne zieht?
Unser Leben verschworen ihr bleibt.

Du weißt nicht, wohin der Weg uns führt.
Nur, daß wir zusammengehn.
Du hast wie wir das Feuer gespürt
Und der starken Winde Wehn.


Dies Lied wurde 1934 in "Wagen rollen auf endlosen Wegen - Neue Lieder der Großfahrt", herausgegeben von Bernhard Sieper, veröffentlicht. Es wird verschiedenen Verfassern und Komponisten zugeschrieben. 

Die Bilder, die hier gebraucht werden, sind ihrerseits ganz unterschiedlichen Haltungen zuzuordnen. Während Sehnsucht, Mühe und Lagerfeuerromantik in der frühen Jugendbewegung hochgehalten wurden, wurden Ausdrücke wie "der Fahne verschworen" gern in der Nazizeit aufgegriffen, gipfelnd in der Behauptung "Die Fahne ist mehr als der Tod."

Die Jugendbewegung hat in der zweiten Hälfte der Weimarer Republik in der Tat weniger Freiheit als die Gemeinsamkeit der Gruppe betont. Das findet in dem Sammelnamen Bündische Jugend einen passenden Ausdruck. 


Dienstag, 12. August 2014

Wer will mit uns nach Island ziehn

Wer will mit uns nach Island ziehn
den Kabeljau zu fangen
und zu fischen nach Verlangen?
Nach Island, nach Island
nach Island zu.
Nach dreiunddreißig Fahrten
haben wir keine Ruh.
Wenn unsere Zeit gekommen ist
wir tanzen mit Behagen
und wir kennen keine Klagen
doch kommt die Zeit, 
doch kommt die Zeit,
zur See zu gehn
mit schwerem Haupte
müssen nach dem Wind wir sehn
Und wenn der Wind aus Norden weht
zur Herberg unser Schritt sich lenket
dort wird ausgeschenket
Dann trinken wir, d
ann trinken wir 
auf unser Wohl
bis daß der Beutel leer
und unser Kopf ist voll.
Doch wenn der Wind aus Osten weht
der Schiffer froh zum Hafen eilet:
"Länger nicht verweilet!"
Da kommt daher, d
a kommt daher 
der Steuermann:
"Nach Island nehmen wir den Kurs
ihr Jungen fasset an!"
Jetzt ziehen wir dem Winde nach
vorbei an Vogelscharen
wir nach Islands Küste fahren
Zum Hafen dann, z
um Hafen dann
nach Bredjeford
Dort bleiben wir, dort werfen wir 
die Angeln über Bord

Noten (mit anderem Text)

Sonntag, 27. Juli 2014

Klinge lieblich und sacht

Klinge lieblich und sacht,
 klinge leis durch die Nacht!
 Klinge, mein Saitenspiel,
 kling für mein Herzgespiel,
 ob es schläft, ob's wacht.

Klinge lieblich und sacht,
 klinge leis durch die Nacht!
 Wacht es, so sing es fein
 sanft in den Schlaf hinein,
 leis in der Nacht.

Klinge lieblich und sacht,
 klinge leis durch die Nacht!
 Schläft es, so töne fein
 zart in den Traum hinein,
 leis in der Nacht.

(Volkslied aus Baden)

Noten

Über der weißen Nacht

Über der weißen Nacht steht hell der große Bär,
schaukelt die Dünung sacht das Schiff auf weißem Meer.
Schneidend klingt der Möwe Schrei, Begleiterin zur Walfischjagd.
Bald fährt das Schiff nach Süd im wehenden Passat.

In der Kombüse blakt das Talglicht trüb und schwer.
Qualm, Dunst und Fischgestank, und Schnaps und Schweiß und Teer.
Fäuste, Kartenspiel, ein Fluch, und auch ein Lied zur Nacht parat.
Bald fährt das Schiff nach Süd im wehenden Passat.

Text und Melodie: Erich Scholz) 1932


Es ist erstaunlich, wie erfolgreich eine lyrische Melodie zersungen werden kann.

Das Gedicht beginnt mit dem Oxymoron "weiße Nacht". Das Schiff wird sanft geschaukelt. Das Meer ist weiß.
Offenbar geht es um eine der hellen Sommernächte jenseits des Polarkreises. Der Aufbruch soll in Richtung Antarktis führen.

Das wird in der Youtubeversion umgewandelt in ein Landserlied, in dem man den Marschtritt der Kolonnen hört. Wo bleibt auf dem Walfischjägerschiff der Platz für Marschkolonnen?

Man vergleiche:

Samstag, 19. Juli 2014

Donnerstag, 12. Juni 2014

Klaus Groth: De junge Weetfru

Wenn Abends roth de Wulken treckt,
So denk ik och! an di!
So trock verbi dat ganze Heer,
Un du weerst mit derbi.


Wenn ut de Böm de Blæder fallt,
So denk ik glik an di:
So full so menni brawe Jung,
Un du weerst mit derbi.


Denn sett ik mi so truri hin
Un denk so vel an di.
Ik et alleen min Abendbrot –
Un du büst nich derbi.

Gesang 1. Strophe          -            Gesang alle Strophen

Montag, 12. Mai 2014

Sonne im Mai - Kanon

Sonne im Mai
lockt alle Vögel herbei.
Amsel, Drossel und Fink und Star,
den Kuckuck, die ganze Vogelschar.
Tari, tara,
der Sommer, der ist da.