Es freit ein wilder Wassermann
in der Burg wohl über dem See.
Des Königs Tochter wollt er han,
Die schöne junge Lilofee.
Sie hörte drunten Glocken gehn
Im tiefen, tiefen See,
Wollt' Vater und Mutter wiedersehn,
Die schöne, junge Lilofee.
Und als sie vor dem Tore stand
Auf der Burg wohl über dem See,
Da neigt sich Laub und grünes Gras
Vor der schönen, jungen Lilofee.
Und als sie aus der Kirche kam
Vor der Burg wohl über dem See,
Da stand der wilde Wassermann
Vor der schönen, jungen Lilofee.
"Sprich, willst du hinuntergehn mit mir
Von der Burg wohl über dem See?
Deine Kindlein unten weinen nach dir,
Du schöne, junge Lilofee."
"Und eh ich die Kindlein weinen laß
Im tiefen, tiefen See,
Scheid ich von Laub und grünem Gras,
Ich arme, junge Lilofee."
zur Guitarre gesungen
Noten
Nach anderen Versionen sind hinter der ersten Strophe drei weitere einzufügen:
Er
ließ eine Brücke mit Gold beschlag'n
von
der Burg bis über die See.
Darauf
sollt' sie spazieren gahn,
die
schöne Lilofee.
Sie
ging darüber wohl manchen Gang
von
der Burg wohl über die See,
bis
daß sie unter das Wasser sank,
die
schöne Lilofee.
Darunter
war sie sieben Jahr
von
der Burg bis über die See,
bis
daß sie ihm sieben Söhne gebar,
die
schöne Lilofee.
Die hieraus sich ergebenden Interpretationen gehen wohl alle in die Richtung, dass die Frau gekauft wird und dann in das Reich des Mannes verschleppt wird, eine feministische Interpretation der patriarchalischen Ehe.
Ganz konkret kann man von da ausgehend versuchen, für den Wassermann Ackermann einzusetzen und für die Lilofee Angela Merkel. Ihre Rückkehr auf die Burg wäre dann die Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft mit der entsprechenden Regulierung der Banken. Die weinenden Kinder wären die Euroländer, ihre Rückkehr in den See wäre dann der Abschied von der Demokratie und ihre Anpassung an den Markt.
Von der männlichen Seite aus gesehen erscheint der "wilde" Wassermann als die feministische Verzerrung des Mannes zum brutalen Macho. Jede Weise, sich auf den Mann einzulassen, wird danach zum Verzicht auf die Menschlichkeit der Frau durch Unterwerfung unter die männliche Gewaltherrschaft aus Mitgefühl für die Kinder, die ihm sonst völlig schutzlos ausgeliefert wären.
Die Kinder als Mittel der Fesselung, als Bleikugel am Bein der in den Kerker der Ehe eingeschlossenen Frau.
Die Kinder als Mittel der Fesselung, als Bleikugel am Bein der in den Kerker der Ehe eingeschlossenen Frau.
Oder gehe ich mit meinen Interpretationen zu weit?
Hier Gesang und Text von Faun:
Gesang und Text sind eine freie Verarbeitung beider Versionen.
Hier Gesang und Text von Faun:
Gesang und Text sind eine freie Verarbeitung beider Versionen.
1 Kommentar:
Das Lied hat mir meine Mutter immer Vorlesungen, war für mich als Kind beängstigend jetzt habe ich wieder davon gehört.wer hat auch davon gehört,bitte melden
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