O Täler weit und Höhen,
Du schöner grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächt'ger Aufenthalt.
Da draußen stets betrogen,
Saust die geschäft'ge Welt.
Schlag noch einmal den Bogen
Um mich, du grüne Welt.
Wenn es beginnt zu tagen,
Die Erde dampft und blinkt,
Die Vögel lustig schlagen,
Daß dir dein Herz erklingt:
Da mag vergehn, verwehen
Das trübe Erdenleid,
Da sollst du auferstehen
In junger Herrlichkeit
Im Walde steht geschrieben,
Ein stilles, ernstes Wort,
Vom rechten Tun und Lieben
Und was des Menschen Hort
Ich habe treu gelesen
Die Worte schlicht und wahr,
Und durch mein ganzes Wesen
Ward unaussprechlich klar.
Bald werd' ich dich verlassen,
Fremd in die Fremde geh'n
Auf bunt bewegten Gassen
Des Lebens Schauspiel seh'n.
Und mitten in dem Leben
Wird deines Ernst's Gewalt
Mich Einsamen erheben,
So wird mein Herz nicht alt.
Wenn es beginnt zu tagen,
die Erde dampft und blinkt,
die Vögel lustig schlagen,
daß dir dein Herz erklingt:
das trübe Erdenleid,
da sollst du auferstehen
in junger Herrlichkeit.
(Text: Josef Freiherr von Eichendorff, 1843)
(Melodie: Felix Mendelssohn-Bartholdy)
Dresdner Kammerchor
Ivan RebroffIvan Rebroff
2. Wenn es beginnt zu tagen, die Erde dampft und blinkt, die Vögel lustig schlagen, dass dir dein Herz erklingt: Da mag vergehn, verwehen das trübe Erdenleid, |: da sollst du auferstehen in junger Herrlichkeit. :| 3. Im Walde steht geschrieben ein stilles, ernstes Wort vom rechten Tun und Lieben und was des Menschen Hort. Ich habe treu gelesen die Worte schlicht und wahr. |: Und durch mein ganzes Wesen ward’s unaussprechlich klar. :| Melodie: Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), »Sechs Lieder im Freien zu singen für vierstimmigen gemischten Chor« op. 59 Nr. 3 (»Abschied vom Walde«), 1843 Text: Joseph von Eichendorff (1788–1857), 1810 Vom Kammerchor Stuttgart für das Liederprojekt gesungen. 4. Bald werd ich dich verlassen, fremd in der Fremde gehn, auf bunt bewegten Gassen des Lebens Schauspiel sehn; und mitten in dem Leben wird deines Ernsts Gewalt |: mich Einsamen erheben, so wird mein Herz nicht alt. :| O Täler weit, o Höhen · Abschied vom Walde 067-1
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